Besichtigung bei Evobus/Mercedes Benz in Mannheim


Am 28. November 2017 organisierte die Syprojugend der SYPROLUX eine Tagesreise zur Busfertigung von Mercedes Benz / Evobus in Mannheim. Insgesamt nahmen 12 Personen teil. Durchgeführt wurde die Reise mit einem Reisebus von Voyages Schmit aus Schieren. Nach einer kleinen Pause in Wallheim erreichten wir das Werk gegen 09h30. Empfangen wurden wir von den Herrn Heipp und Hengler.

Zunächst ging Herr Hengler auf die Geschichte von Mercedes Benz ein. 1895 wurde der erste Omnibus von Karl Benz erfunden. Er verband Deuz mit Siegen und besaß einen 5 PS Benzinmotor. 1908 wurde das jetzige Werk in Mannheim-Waldhof gebaut. Hier wurden zunächst Omnibusse auf LKW-Chassis aufgebaut. Jedoch entdeckte man auch schnell selber Chassis zu bauen und so seine eigenen Busse drauf zu setzen. 1937 musste man die Omnibusfertigung einstellen und baute stattdessen LKW's für die Wehrmacht. Durch den zweiten Weltkrieg wurde das Werk schwer in Mitleidenschaft gezogen und nach dem Krieg wieder neu aufgebaut. 1951 wurde die Busproduktion in Mannheim konzentriert. Die LKW-Fertigung wanderte nach Wörth ab und die Minibusse nach Dortmund.

1995 wurde dann die Evobus gegründet. Evobus bedeutet soviel wie EVOlution BUS. Da sich der Konkurrent Setra aus Ulm in finanziellen Schwierigkeiten befand, fusionierten die beiden Konzerne. Bedingung von Setra war aber, dass kein Personal entlassen wird. Ebenso entdeckte man viele Synergien zwischen den Unternehmen, sei es bei den Produkten oder beim Personal. Die Omnibusprogramme wurden aufeinander abgestimmt und so entstand der größte Busproduzent der Welt. Man unterhält auch Werke in Nord- und Südamerika, Indien und Südafrika. 2008 wurde das 100-jährige Bestehen des Omnibuswerkes in Mannheim gefeiert und 2015 das 20-jährige Jubiläum von Evobus.

Das Programm von Mercedes Benz besitzt folgenden Baureihen: Citaro, Intouro, Conecto, Tourismo und Sprinter. Gebaut wird in Mannheim die Baureihe Citaro in verschiedenen Ausführungen (10,6m, 12m, 18m, 19m oder 21m) und Chassis für die Setra Überland- und Reisebusse.

Die Besichtigung begann mit der Montagehalle, wo das Gerippe eines Omnibusses hergestellt wird. Hier wird noch mit menschlicher Kraft geschweißt und gelötet und jeder Mitarbeiter haftet mit seiner Arbeit für Qualität. Ein Omnibus besteht aus etwa 50.000 Einzelteilen und kein Bus ist gleich. Hier bekommt der Kunde den Bus, den er sich wünscht. Nachdem das Gerippe zusammengeschweißt ist, wird es in die KTL-Halle gebracht (Kathodische Tauchlackierung), damit der Bus nicht rostet. Im weiteren Schritt wird der Bus in die Lackierung gebracht. Dann kommt es zur Hochzeit mit dem Fahrwerk und die Kabel werden verlegt (insgesamt 2,5 km Kabel sind in einem Bus verlegt). In der Endmontage bekommt der Bus Fenster eingesetzt, die Türen, Stühle, Haltestangen usw. Ist der Bus fertig gestellt, wird eine Endkontrolle durchgeführt. Hier wird der Bus auf der internen Teststrecke auf Herz und Nieren geprüft und noch mal 80km im realen Straßenverkehr. Hat der Bus den Test bestanden, wird der Bus im Auslieferungszentrum dem Kunden übergeben. Jeden Tag fertigt das Werk um die 28 Busse. Verschiedene Großaufträge für Madrid (255 Busse), Mailand (100 Busse) und Wroclaw (60Busse) konnten wir hautnah begutachten.

Nach der Besichtigung gab es ein Mittagessen in der hauseigenen Kantine von Evobus. Hier entwickelten sich interessante Gespräche zwischen uns und den Verantwortlichen von Evobus. Nach dem Mittagessen fuhren wir mit interessanten Eindrücken wieder nach Hause. Zur Erinnerung: die CFL besitzt auch Busse von Mercedes Benz und zwar Citaro in 12 und 18m und Integro L in 15m.

Eric WENGLER 

Jugendleiter Syprojugend