In diesen schweren Zeiten, wo Einschränkungen der Privatsphäre an der Tagesordnung sind, ist die Bevölkerung gespaltener, denn je. Es gibt die Geimpften, die sich den Bestimmungen beugen, auch wenn sie nicht immer mit allem was entschieden wird, einverstanden sind. Trotzdem, sie wollen ihre Freiheit, ihr normales Leben wieder zurückhaben. Mit dieser Geste des Verantwortungsbewusstseins stellen sie Ihre Frau bzw ihren Mann in der Gesellschaft. Nichtdestotrotz waren viele skeptisch als die Schnelltests weitgehend abgeschafft wurden. Wir als SYPROLUX hätten uns gewünscht, dass die CFL diese Schnelltests weiter zu Verfügung gestellt hätte, so dass jeder sich hätte weiterhin testen können. Dies hätte sicherlich zu einer größeren Zufriedenheit bei den Bediensteten beigetragen.

Dann gibt es noch jene, die sich nicht impfen lassen wollen, aus welchem Grund auch immer. Es liegt an uns, der Bevölkerung, keine Vorurteile zu haben, keine Diskriminierungen auszusprechen, jede Meinung in diesem Zusammenhang zu akzeptieren auch wenn sie oft schwer zu verstehen ist. Nun soll im Freizeitbereich die 2G-Regel schnellstmöglich in Kraft treten. Am Arbeitsplatz soll die 3G-Regel Mitte Januar obligatorisch eingeführt werden. Damit haben die Unternehmen und die Gewerkschaften definitiv die heiße Kartoffel in der Hand. Auch wenn beim Schreiben dieser Zeilen, die national repräsentativen Gewerkschaften zusammen mit der Regierung an einem Tisch sitzen und anscheinend gemeinsam nach Lösungen zur Umsetzung der 2- und 3G-Regel suchen, so brodelt es weiter in der Bevölkerung. Das Ziel der Regierung ist klar, die Impfquote muss steigen und mit der neuen Omikron-variante werden wir alle immer wieder daran erinnert, dass ein Ende der Pandemie nicht in Sicht ist.

Wir als SYPROLUX erlauben uns kein Urteil zu fällen über Geimpfte und Nichtgeimpfte. Doch Gesetz ist Gesetz, Ende Gelände. Wenn man bei einer roten Ampel die Straße überquert ist man im Unrecht, auch wenn man 1000 Ausreden für das Überqueren der Straße nennen kann. Was wir aber nicht gut heißen wollen, ist, dass ein Mitarbeiter um seinen Arbeitsplatz fürchten muss. Deshalb ist der Konsens aus der letzten Zentraldelegationssitzung umso wichtiger geworden.

Wir als SYPROLUX können und wollen keinen zum Impfen zwingen, trotzdem wollen wir jeden nicht Geimpften dazu auffordern sich nochmals mit dem Thema auseinander zu setzen und die positiven gegen die negativen Aspekte abzuwägen. Vielleicht ändert so der eine oder andere vielleicht doch noch seine Meinung.

Als SYPROLUX wollen wir aber klarstellen, dass wir die Interessen aller Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, geimpft oder nicht vertreten. Deshalb ist es wichtig, dass wir als Sozialpartner zusammen mit der CFL-Direktion nach gangbaren Lösungen suchen um der gesetzlichen Forderung in unseren einzelnen Sparten und besonders im operativen Bereich Folge leisten zu können. Indes hoffen wir, dass die Politik ihre Position in punkto Kostenübernahme von Schnellbzw PCR-testen überdenkt.

Eine Erhöhung der „Télétravail“ -Tage, von 2 auf 3 oder 4 Tage pro Woche, sehen wir als SYPROLUX kritisch, da dies eine Ungerechtigkeit gegenüber denen bedeutet, die nicht auf das Homeoffice zurückgreifen können (wie z.B.: Lokführer, Busfahrer, PAT, Fahrdienstleiter, …).

CET

Das CET (compte d‘épargne temps) soll am 01.01.2022 bei den CFL in Kraft treten. Bis zum jetzigen Zeitpunkt stehen noch viele Fragen offen. Des Öfteren haben wir als SYPROLUX schon den Finger in die Wunde gelegt und spezifische Fragen gestellt, leider öfters ohne Antwort, bzw mit einer nicht zufriedenstellenden Antwort. Trotzdem wollen die Mitarbeiter wissen, wie die Handhabung und die Vergütung nach dem 01.01.2022 aussieht? Wie werden die geleisteten Überstunden, die Majorationsstunden, alle gesetzlichen Feiertage (für Schichtarbeiter), die gesetzlichen Feiertage, die auf ein Wochenende fallen usw vergütet? Wo kann ein Bediensteter seinen Stundenstand des CET nachschauen oder kontrollieren, wenn er keinen Zugang zum „MäinRH“ hat? Es muss gewährleistet werden, dass beim Umsetzen des CET keine der vorhandenen Stunden bei der Migration von einem in das andere System verloren gehen, wie es in verschiedenen Betrieben in der Vergangenheit der Fall war. Fragen über Fragen, aber leider nicht viele Antworten. Hier liegt es vor allem am zentralen RH-Betrieb, Antworten zu liefern und die verschiedenen CFL RH-Betriebe in der CET-Materie auszubilden. Nur so kann jeder Bedienstete gleichermaßen behandelt werden, was ja wohl selbstverständlich sein soll.

Besinnliche Zeit

Nachdem wieder fast ein Jahr vorbei ist, indem vieles geleistet wurde, wollen wir an dieser Stelle allen Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, unseren SYPROLUX-Personalvertretern und allen Kolleginnen und Kollegen unseren Dank aussprechen. Wir wünschen eine besinnliche und frohe Adventsund Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in das neue Jahr und dies bei bester Gesundheit.

Und für 2022 wünschen wir uns alle ein Leben ohne Corona und ohne Einschränkungen.

In diesem Sinne: Alles Gute

Steve WATGEN