Laut europäischer Agentur für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz wird die externe Gewalt als „Beleidigungen, Drohungen oder physische oder psychische Angriffe gegen einen Menschen an seinem Arbeitsplatz durch Unternehmensexterne, einschließlich Kunden, die die Gesundheit, Sicherheit und/oder das Wohlbefinden gefährden.“ definiert.

Hohe Dunkelziffer

Im Jahre 2020 wurde in einer „Nacht und Nebel Aktion“ der gratis öffentliche Transport in Luxemburg eingeführt. Nach gut 2 Jahren ist es nun an der Zeit eine Bilanz zu ziehen.

Jeder sieht den öffentlichen Transport aus seiner ganz persönlichen Sicht, der Kunde will gute und pünktliche Verbindungen, die aufeinander abgestimmt sind. Die Sozialpartner und die CFLMitarbeiter, sehen die Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen als wesentlichen Bestandteil.

Ein schmaler Grad der mit vielen Baustellen auf dem Schienennetz oft unter Betrieb erledigt werden muss. Leider steigen die Aggressionen im öffentlichen Transport an, die steigende und immer dreistere sprich gefährliche Übergriffe zählen nicht mehr zur Seltenheit.

Bedauerlicherweise werden nicht alle Übergriffe registriert und/oder gemeldet und so müssen wir also hier von einer ziemlich hohen Dunkelziffer ausgehen. Die berechtigte Frage ist warum werden übergriffe nicht gemeldet? Aus Angst? Aus Scham? Wegen dem Papierkram? Aus Resignation?

Aggressionen und Gewalt

Leider wird durch Ignorieren das Problem nicht weniger, nein es breitet sich wie ein Sickerbrand langsam aber stetig aus. Waren früher Aggressionen „nur“ in Zügen auf der Tagesordnung, so finden diese jetzt auch häufiger in Bussen und auf den Bahnsteigen statt. Fazit: die Hemmschwelle schrumpft und der gewaltbereitsschafts Grad steigt erschreckend schnell an. Kinder und Jugendliche und auch viele erwachsene Kunden haben zeitweise „Angst“ verschiedene Züge in unterschiedlichen Regionen das Landes zu nehmen, da sie schon des öfteren von Halbstarken oder sogenannten „GangS“ angemacht und körperlich bedrängt wurden.

Leider wird diese Problematik in der Öffentlichkeit gerne totgeschwiegen, nicht weil es niemanden interessiert, nein, es ist leider ein unangenehmes, leidiges

Thema, welches Mut, Ausdauer, Entschlossenheit und Konsequez verlangt um die Situation erstmals in den Griff zu bekommen. Von einer endgültigen Lösung des Problems, sind wir Lichtjahre entfernt, dessen sind wir uns schon bewusst. Und gerade das müsste doch jeden nach Aufmerksamkeit heischenden Politiker motivieren, das Problem endlich anzugehen. Jeder kleinste Versuch ist doch ein guter Schritt in eine bessere Richtung. Und jeder kann dabei nur gewinnen.

Aber bis jetzt stehen unsere Zugbegleiter, Busfahrer und Kunden im Regen ohne Aussicht auf Verbesserung

Was könnte man machen??

Als erstes wäre da die langersehnte SYPROLUX-Forderung: eine Polizei für den öffentlichen Transport. Diese ist das Kernstück unserer Überlegungungen. Und bitte liebe Politiker sagt uns jetzt nicht: “wir finden keine Leute“. Wenn die Ausbildung, Arbeitskonditionen, Laufbahnen und Bezahlung stimmen, findet man Leute, man muss es nur wollen…. Leider überwiegt aber das Gefühl, dass kein Wille da ist. Dieses Argument ist für uns nicht akzeptabel und wir weisen eindringlich noch einmal darauf hin, dass unsere Mitarbeiter und unsere Kunden tagtäglich einer drohenden Gefahr ausgeliefert sind und wir auf eine schnelle Lösung dieses Problems drängen !

„ Wann d’ Kand bis am Pëtz läit“ ist es zu spät!

Ein weitere Forderung des SYPROLUX ist die Mitglieder des öffentlichen Transports ins Gesetz der Polizei und den Rettungsdiensten zu integrieren. Des Weiteren fordern wir, dass ein Mitarbeiter des öffentlichen Transport bei einer Klage vor Gericht, nicht mit seinem Namen, sondern unter dem Namen des Arbeitsgebers klagen kann. Dies wäre ein wichtiges Zeichen seitens der Politik.

Die nächsten Landeswahlen stehen schon vor der Tür!

Wir als SYPROLUX werden auf jeden Fall aufmerksam die verschiedenen Wahlprogramme analysieren. Es wird höchste Zeit zu handeln ehe es zu spät ist. Es ist die Pflicht der Politik, die Pflicht der jetzigen und zukünftigen Volksvertreter, die Mitarbeiter des öffentlichen Transportes und ihre immer wachsende Kundschaft zu schützen.

Steve WATGEN